Barbera d'Asti DOCG – Frucht, Eleganz und Trinkspaß aus dem Herzen des Piemont
Der Ort Asti ist einer der bekanntesten Weinorte Italiens. Bekannt ist er natürlich für seinen Spumante, aber gerade in den letzten zwei Jahrzehnten hat sich der Barbera d’Asti einen Namen gemacht und ist deshalb 2008 zur DOCG aufgestiegen.
Als Qualitätswein-Appellation gab es Barbera d’Asti bereits seit 1970. Zur DOCG, zur höchsten Stufe des italienischen Weingesetzes, ist er 2008 aufgestiegen. Das beweist die Qualität, die auf rund 3.600 Hektar Rebfläche heutzutage entsteht. Barbera, die eher fruchtige unter den roten Piemonteser Sorten, zeigt hier ihre schönste Seite. Der Barbera wird in Asti als trockner Barbera d’Asti oder als Barbera d’Asti Superiore ausgebaut. Die besten Qualitäten gibt es üblicherweise in den Unterzonen Colli Astiani und Tinella. Im Bereich des historischen Städtchens Nizza entsteht ein eigener Weinstil, sodass Nizza 2014 zu einer eigenen DOCG ernannt wurde. Der einfache Barbera muss mindestens vier Monate im Weinkeller reifen, der Superiore mindestens 14 Monate, davon sechs Monate im Fass. Die Weine aus den Colli Astiani und aus Tinella reifen sogar mindestens 24 Monate in den Kellern der Weingüter.
Gavi / Cortese di Gavi DOCG – der weiße Klassiker des Piemont
Gavi oder Cortese? Das ist hier die Frage. Und sie ist einfach zu beantworten. Gavi ist die Appellation, in der nur eine Rebsorte erlaubt ist: Cortese. Mit ihr hat sich das Anbaugebiet rund um das kleine Piemonteser Städtchen zu einem der italiani classici bianchi entwickelt.
Eigentlich klingt der Name Cortese ja schon sehr markant und nach alten Adel. Trotzdem ist die Traubensorte erstaunlich unbekannt. Viel populärer ist das Anbaugebiet, in dem der Cortese wächst. Gavi, oder im Zentrum der Appellation sogar Gavi di Gavi genannt, ist heute eine der erfolgreichsten Weißwein-Appellationen in Italien. Der Gavi ist ein feiner, mineralischer, lebendiger, zitrusfrischer und zupackender Wein. Er wird im Piemont als Aperitif oder zu den primi piatti, zu Fischgerichten, Salaten oder Pasta mit Meeresfrüchten serviert. Die DOCG umfasst heute rund 1.500 Hektar, in denen Gavi bianco, Riserva, Spumante und Riserva Spumante Metodo Classico entstehen – und zwar aus 100 % Cortese. Riserva und Riserva Spumante müssen mindestens ein bzw. beim Spumante zwei Jahre im Keller der Weingüter reifen.
Roero DOCG – die Heimat des Arneis
Roero heißt eine Gruppe von Bergen in der Region um Alba im Piemont. Seit 2004 gibt es dort die DOCG für Rotweine aus der Nebbiolo-Traube und Weißweine aus der Arneis-Traube. Diese wäre in den 1970ern fast ausgestorben, ist seitdem aber wieder sehr populär.
Arneis gehört zu den ganz alten Rebsorten des Piemont. Obwohl sie exotisch duftende, recht körperreiche Weine hervorbringt und Fans dieser Sorte sie gerne mal als Barolo bianco bezeichnen, war sie in den 1970ern fast ausgestorben. Nur noch ganz wenige Winzer kümmerten sich um sie. Einer, der ihr immer die Treue gehalten hat, ist der berühmte Winzer Bruno Giacosa. Und vor allem seinem Ruf ist es zu verdanken, dass der Arneis mit der zunehmenden internationalen Popularität des Piemont wieder bekannter geworden ist. Der Arneis wird heute wieder auf über 1.000 Hektar angebaut, und das vor allem in den Roero-Bergen, weshalb die Sorte oft auch Roero Arneis genannt wird. Neben dem Arneis wird auch Nebbiolo unter der Bezeichnung Roero DOCG angebaut. Der Nebbiolo muss mindestens 20 Monate reifen, und davon sechs Monate im Fass, als Riserva sogar 32 Monate. Beim Arneis ist in den letzten Jahren die Spumante-Version immer erfolgreicher geworden.
Alba DOC – Walnüsse, Trüffel und vor allem Wein
Neben Asti ist Alba wohl die berühmteste Weinregion des Piemont. Zwischen den Hügeln von Roero und der Langhe liegen Stadt und Anbaugebiet am Fluss Tanaro. Unter der DOC Alba findet man Rotweine aus Nebbiolo mit einem kleineren Prozentsatz Barbera.
Die DOC Alba erstreckt sich über rund 50 Gemeinden der Langhe. Dazu gehören so berühmte Weinorte wie Castiglione Falletto, Barolo, La Morra oder Montforte d’Alba. Unter der DOC Alba fasst man vor allem Cuvées zusammen, die aus 70 bis 85 % Nebbiolo bestehen, aus 15 bis 30 % Barbera sowie höchstens 5 % weiterer Piemonteser Rebsorten wie zum Beispiel Dolcetto. Der Rosso muss mindestens 17 Monate ausgebaut werden, davon neun Monate im Fass, eine Riserva mindestens 23 Monate inklusive zwölf Monate Fassausbau.
Barbera d'Alba DOC – die sanfte Schönheit des Piemont
Barbera, die sanfte rote Schönheit des Piemont, findet man in den Hügeln rund um Alba in ihrer besten Form. Mal saftig und frisch, mal komplex und elegant, gibt es Rosso und Rosso Superiore.
Sanft schwingen sich die Hügel rund um Alba, Barbaresco, Barolo, La Morra und 30 weitere Örtchen der Langhe. Dort entstehen mit Barolo und Barbareso aus der Nebbiolo-Traube nicht nur einige der ganz großen Weine der Welt. Dort wächst mit dem Barbera eine Rebsorte, die man früher als Traube des Volkes bezeichnet hat – während der Nebbiolo die Traube der Könige war. Über lange Zeit war Barbera auch wirklich nur der einfache, eher bäuerliche Wein. Doch dann hat man seine wahren Qualitäten entdeckt; denn Barbera kann sehr elegant sein und auch Tiefe haben. Seine Kirsch- und Pflaumenaromatik ist sehr attraktiv – und ebenso die Gerbstoff- und Säurestruktur. Einige der schönsten Barbera entstehen in der DOC Barbera d’Alba.
Dolcetto d'Alba DOC – roter Piemonteser mit jugendlichem Charme
Dolcetto, »der kleine Süße«, wie die Rebsorte übersetzt heißt, wird zum ersten Mal 1593 in der Provinz Cuneo erwähnt, wo auch der Ort Alba liegt. Dort entstehen bis heute die schönsten Weine aus dieser Rebsorte.
Süß sind die Beeren und relativ säurearm, dafür aber mit einem griffigen Tannin ausgestattet. Der Dolcetto, der auf 1.400 Hektar rund um Alba, Barolo und weiteren Orten der Langhe wächst, reift früh, und man findet ihn daher in den kühleren Lagen des Gebiets. So früh, wie der violette Wein reif wird, so früh kann man ihn auch trinken – viel eher also als Nebbiolo und auch Barbera. Die Winzer aus Alba machen aus dem Dolcetto normalerweise einen runden, sanften und fruchtigen Wein, der zu einigen Spezialitäten der Gegend hervorragend passt. Dolcetto und salame sind ebenso ein Paar wie Docetto und ragù. Besonders beliebt ist der Dolcetto als Rosso wie auch als Superiore mit mindestens einem Jahr Reifezeit zu porcini, zu Pilzen mit einer frischen pasta.
Langhe DOC – in den Hügeln rund um Alba
Nördlich und südlich der berühmten Piemonteser Weinstadt Alba liegt die sanfte Hügellandschaft der Langhe. Dieses Gebiet ist weltberühmt für seine Trüffel, Haselnüsse und vor allem für seine Weine.
Während Barolo, Barbaresco und sortenreiner Nebbiolo, Barbera oder Dolcetto eigene DOCs besitzen, werden viele weitere Rebsorten der Langhe unter der Appellation Langhe DOC zusammengefasst. Aber die Langhe ist weit mehr als nur Barolo. Neben Arneis findet man unter den Weißweinrebsorten die schon lange heimischen Chardonnay, Sauvignon und Riesling sowie die alten Piemonteser Rebsorten Favorita, Nascetta und Rossese bianco. Bei den roten Sorten stehen neben Nebbiolo, Dolcetto und Barbera vor allem Freisa, Pinot nero, Cabernet und Merlot. Unter der Bezeichnung Langhe DOC werden diese Sorten sowohl reinsortig als auch als Cuvée ausgebaut. Ein Rosato enthält mindestens 60 % Barbera, Dolcetto und Nebbiolo. Neben den trocken ausgebauten Weinen wird auch süßer Passito angeboten. Neben weißen und roten Cuvées sind das der Passito Arneis sowie der Passito Nascetta del Comune di Novello.
Nebbiolo d'Alba DOC – der jüngere Bruder des Barolo
Als Barolo und Barbaresco entstehen aus dem Nebbiolo einige der größten Rotweine Italiens. Doch wer guten Nebbiolo haben will, muss nicht immer zu den raren Flaschen greifen. In der Appellation Nebbiolo d’Alba DOC gibt es ebenfalls hervorragende Rotweine.
In der sanften Hügellandschaft der Langhe, rund um das berühmte Städtchen Alba, liefern Boden und Klima ideale Voraussetzungen für die bekannteste Rebsorte des Piemont. Der Nebbiolo, Grundlage so großer Weine wie Barolo und Barbaresco, wird hier auf rund 700 Hektar als Rosso und Superiore sowie als Spumante und Spumante Rosé ausgebaut. Gerade als Spumate genießt er einen hervorragenden Ruf unter Kennern, auch wenn er immer noch äußerst selten zu finden sind. Der Nebbiolo d’Alba wird wie der Barolo auch von wichtigen und berühmten Winzern gefüllt; denn wer öffnet schon täglich einen Barolo, gleichsam einen Grand Cru? Ein Nebbiolo d’Alba wird ferner so vinifizert, dass der Wein deutlich früher trinkreif ist als ein Barolo, dem man eigentlich zehn Jahre Reifezeit gönnen sollte. Mit seinen ausgeprägt erdigen und würzigen Noten und seiner Tanninstruktur ist der Nebbiolo d’Alba einer der markantesten Rotweine Italiens. Wenn der Barolo der König des Piemont ist, dann ist der Nebbiolo d’Alba dessen jüngerer Bruder.
Piemonte DOC – eines der berühmtesten Weinbaugebiete Italiens
Das Piemont ist eine der wenigen italienischen Regionen, in denen es keine Landweine gibt. Daher findet man als Piemonte DOC all jene Weine, die nicht unter anderen Qualitätswein-Appellationen gefüllt werden. Es gibt sie weiß, rosé und rot, trocken, süß und als Schaumweine.
Unter den Namen Piemonte DOC fallen alle 661 Weinbau betreibenden Gemeinden des Piemont. Diese liegen in acht Provinzen und umfassen knapp 4.200 Hektar. Auf dieser Fläche findet man jede im Piemont erlaubte Rebsorte, die entweder reinsortig angebaut wird, als due varietale mit zwei Rebsorten oder als Bianco, Rosato oder Rosso mit unterschiedlichen Rebsorten-Cuvées. Bei den reinsortigen Weinen müssen mindestens 85 % der Hauptrebsorte verwendet werden, beim Moscato sogar 100 %. Die wichtigsten Rebsorten bei Piemonte DOC sind bei den weißen Sorten Chardonnay, Cortese, Moscato und Sauvignon, bei den roten Sorten sind es Albarossa, Barbera, Bonarda, Brachetto, Cabernet, Croatina, Dolcetto, Freisa, Grignolino, Merlot, Pinot nero, Nebbiolo und Syrah. Bei den trockenen Weinen gibt es beim Rotwein die Spezialität des früh gefüllten Novello, der schon im November nach der Ernte auf den Markt kommt. Zudem findet man im Piemont unterschiedlichste Süßweine und Schaumweine. Bei den Cuvées werden die Weine als Spumante oder Frizzante bezeichnet. Bei reinsortigem Spumante wird immer auch der Name der Rebsorte auf dem Etikett vermerkt. So gibt es dort auch Cortese Spumante oder Pinot grigio Spumante. Spumante wird als Metodo Classico mit zweiter Flaschengärung oder im Tankgärverfahren erzeugt. Die Passito-Süßweine gibt es weiß, rosé und rot. Zudem findet man als besondere Spezialitäten Moscato Passito, Barbera Passito und Brachetto Passito. Ein spezielles Gütezeichen der Piemonte DOC ist der Zusatz Vigneti di Montagna. Diese Bezeichnung dürfen nur jene Weine tragen, die aus Weingärten mit mindestens 30 % Steigung stammen und eine Höhe von wenigstens 500 Metern aufweisen.