Supertuscan? Naturalmente non è una parola italiana. Das ist natürlich kein italienischer Begriff, sondern einer, der aus den USA stammt. Dort hatten nämlich diese Weine ihren ersten großen Erfolg. Die Supertuscans, das kann man vielleicht so sagen, haben den italienischen Weinbau in die Moderne geführt. Denn diese Weine, die ab den 1970ern entstanden, entsprachen überhaupt nicht dem, was man sonst so aus bella italia kannte. Sie waren neu, sie wurden in französischer Eiche ausgebaut, in ihnen steckten nicht nur italienische Rebsorten, sondern vor allem auch französische.
Französische Rebsorten und italienische Eleganz
Und sie wurden von einigen der besten Weinmacher des Landes gemacht. Allen voran der
Marchese Piero Antinori und sein Weinmacher Giacomo Tachis. Sie bedrängten Antinoris Onkel, den Marchese Incisa della Rocchetta, seinen Hauswein, den er
Sassicaia nannte, ausbauen und vermarkten zu dürfen. Dieser Wein nämlich entstand aus Cabernet-Reben, und das war in der
Toskana damals ohne Beispiel. Zusätzlich brachten
Antinori und Tachis einen
Chianti Classico völlig neuen Typs heraus. Er wurde ähnlich wie der Sassicaia in französischer Eiche ausgebaut, und neben
Sangiovese wurde auch hier bald ein Teil
Cabernet dazugegeben. Diese Weine erinnerten in ihrer Stilistik und Qualität eher an Bordeaux als an
Chianti. Und genau das wurde ihr Erfolg. Neben dem Weinberg Sassicaia in Bolgheri entstanden immer mehr Weingüter unter so klingenden Namen wie Guado al Tasso, Ornellaia, Solengo, Masseto, Cepparello oder Flaccianello. Ganz abgesehen von ihrem eigenen Erfolg, haben diese Wein auch erheblich dazu beigetragen, die Weine des
Barolo und
Brunello zu modernisieren und auch bei ihnen einen Boom auszulösen.